Saisonauftakt der German Moto Masters 2024 in Brünn
Um die ehemalige MotoGP-Strecke in Tschechien kursieren viele Gerüchte: von Streckenschließungen und sehr schlechtem Grip ist immer wieder die Rede.
Doch nun zu den Fakten: Der Saisonauftakt der GMM 2024 war ein voller Erfolg!
In allen drei Klassen wurden atemberaubende Bestzeiten gefahren (die schnellste eine 2:04 Minuten bei den Superbikes), welche viele Zuschauer ins Staunen versetzten. Besonders bemerkenswert ist, dass der Trainingsfreitag komplett verregnet war, sodass die Fahrer vor dem Rennen nur wenig Zeit hatten, sich auf die Strecke und den Saisonstart einzufahren.
Klasse 600ccm
Robin Zeilinger sorgte in Lauf 1 mit einer Zeit von 2:09.880 Minuten für die Bestzeit der 600er-Klasse an diesem Wochenende. Leider sah er die Zielflagge im ersten Rennen nicht, denn in Runde 5 kam der Österreicher, der zu diesem Zeitpunkt einen komfortablen Vorsprung auf die Verfolgergruppe hatte, zu Sturz.
Nicholas Hole konnte somit seinen ersten Saisonsieg einfahren und setzte bereits im ersten Rennen ein großes Ausrufezeichen. Mitja Borgelt, der als Gaststarter seine Yamaha R3 gegen eine Yamaha R6 tauschte, gewann die Gesamtwertung des Wochenendes und bewies sich mit 14 Jahren in der Supersport-Kategorie. Michael Plöderl und Daniel Höflinger, neu in der Supersport-Kategorie, fuhren in beiden Rennen in die Top 10 und kämpften mit Lars-Gerrit Wozniak, Alexander Geisler, Grischa Forthmann und Philipp Hole um die Top 3.
Plöderl fuhr in Lauf 1 auf einen sehr starken zweiten Platz und im zweiten Rennen auf Position 6.
Wozniak, der Meister von 2023, hatte keinen guten Start in die neue Saison, fuhr aber im zweiten Rennen mit Platz 2 stark auf und sammelte viele Punkte.
Nicholas Hole führt die Tabelle nach den ersten beiden Rennen mit 2 Punkten Vorsprung vor Wozniak an, was dem Selbstvertrauen des Dänen einen ordentlichen Schub für das bevorstehende Wochenende in Most geben dürfte.
Robin Zeilinger, der das zweite Rennen gewinnen konnte, und Philip Hole, der aufgrund eines technischen Defekts in Lauf 1 nicht starten konnte und kurz vor Lauf 2 noch einen neuen Motor einbauen musste, dürfen nicht abgeschrieben werden.
Top 5 Klasse 600ccm nach Lauf 2
1. Nicholas Hole (Yamaha R6) – 38 Punkte
2. Lars-Gerrit Wozniak (Yamaha R6) – 36 Punkte
3. Michael Plöderl (Yamaha R6) – 30 Punkte
4. Alexander Geisler (Yamaha R6) – 29 Punkte
5. Robin Zeilinger (Yamaha R6) – 25 Punkte
Klasse 750ccm
Es gibt ein neues Gesicht an der Spitze der 750ccm-Klasse: Valentino Herrlich sorgte auf seiner Triumph Street Triple 765 für ordentlich Aufsehen.
Der ehemalige Moto3-Pilot saß zum dritten Mal auf einem großen Motorrad und war zum ersten Mal in Brünn. Trotz dieser Umstände ließ er mit einer Bestzeit von 2:09 Minuten in Lauf 1 und 2:08 Minuten in Lauf 2 seinen Gegnern keine Chance und gewann beide Rennen souverän! Klaus Aigner und Marcel Kleemann waren die ersten Verfolger des 14-jährigen Triumph-Piloten, konnten aber mit 2:12er Zeiten nicht mithalten.
Kleemann hatte im ersten Rennen einen sehr schlechten Start, konnte diesen aber mit Platz 3 kompensieren. Aigner landete im ersten Rennen auf Platz 2. Im zweiten Rennen lief die Startphase für Kleemann deutlich besser, sodass er sich einiges von Herrlich abschauen konnte. Sein Können und Ehrgeiz ließen ihn das „beste Rennen seines Lebens“ fahren und seine Bestzeit auf 2:11.8 Minuten reduzieren.
Aigner hatte im zweiten Rennen Probleme mit dem Getriebe und kam mit 3 Sekunden Abstand hinter Kleemann auf Platz 3 ins Ziel.
Hinter den Top 3 kämpfte Markus Hübner im ersten Lauf gegen Uwe Müller um Platz 4, den der Ruhrpottler auch behaupten konnte.
In Lauf 4 kämpfte die #321 gegen Bastian Büschking und hatte eine schlaue Strategie, um in der letzten Runde eine finale Attacke zu setzen, doch dies ging leider nicht auf. Wir sind gespannt, ob sich Valentino Herrlich in Most noch einmal so eindeutig behaupten kann. Zudem dürfte die Verfolgergruppe auf der Strecke in Most, die für viele Überraschungen sorgt, deutlich größer sein.
Top 5 Klasse 750ccm nach Lauf 2
1. Valentino Herrlich (Triumph Street Triple 765) – 50 Punkte
2. Marcel Kleemann (Ducati Panigale V2) – 36 Punkte
3. Klaus Aigner (Suzuki GSX-R 750) – 36 Punkte
4. Markus Hübner (Suzuki GSX-R 750) – 24 Punkte
5. Bastian Büschking (Suzuki GSX-R 750) – 22 Punkte
Klasse 1000ccm
Auch bei den Superbikes darf die German Moto Masters einige neue Fahrer begrüßen. Zwei von ihnen, beide aus Österreich, dominierten in Brünn und machten den Sieg unter sich aus. Harald Huber und Martin Ulrich lieferten sich in beiden Rennen eindrucksvolle Zweikämpfe und legten in Lauf 1 mit 2:04er Zeiten die Messlatte extrem hoch! Ulrich hatte sich in Brünn mehr als zwei zweite Plätze ausgerechnet, doch Harald Huber zeigte ein sauberes Rennen und ausreichend Nerven. Taktisch klug ließ er in Lauf 1 Ulrich die Pace machen und übernahm zum Ende des Rennens die Führung. Obwohl Ulrich für Lauf 2 einen ebenfalls sehr guten Plan hatte, ging dieser nicht wie gewünscht auf, sodass Huber auch im zweiten Rennen die volle Punktzahl mitnehmen konnte. Pascal Steiner war in beiden Rennen der erste Verfolger des Duos und führte das zweite Rennen nach einem sehr guten Start einige Runden an, bis die beiden Österreicher zur Rennmitte vorbeigingen. Steiner wollte auch im zweiten Rennen aufs Podest fahren, doch der mehrmalige GMM-Sieger Frank Häfner machte ihm mit einem sauberen Manöver in der vorletzten Schikane der letzten Runde einen Strich durch die Rechnung. Timo Schmiemann, der im ersten Rennen nur auf Rang 10 ins Ziel kam, kam im zweiten Rennen deutlich besser zurecht und führte die Verfolgergruppe auf dem 5. Platz an, stürzte jedoch kurz vor Rennende. Max Nölte, ebenfalls Neuzugang der GMM 2024, zeigte in Lauf 1 mit Platz 4 und Platz 5 in Lauf 2 einen starken Einstand. Holger Schubert, Nils Schäfer, Sven Gödicke und Mike Spile hatten eine akzeptable Pace, schafften es aber nicht in die Top 5. Onno Bitter, im ersten Rennen auf einem tollen fünften Platz hinter Nölte ins Ziel gekommen, stürzte leider zu Beginn des zweiten Rennens.
Top 5 Klasse 1000ccm nach Lauf 2
1. Harald Huber (Ducati Panigale V4) – 50 Punkte
2. Martin Ulrich (Aprilia RSV4) – 40 Punkte
3. Pascal Steiner (Yamaha R1) – 29 Punkte
4. Frank Häfner (Ducati Panigale V4) – 25 Punkte
5. Max Nölte (Aprilia RSV4) – 24 Punkte
Eines ist klar: Den Livestream zu Lauf 3+4 sollte sich keiner entgehen lassen!
Die neuen Live-OnBoard-Kameras sorgen für spannende Eindrücke und die Fahrer für tollen Rennsport.